"The dream thief - Obito x Kakashi" von Cloudcastle | Naruto > Naruto FFs (2024)

„Ich will nicht nach Hause, es ist so langweilig da“, beklagte ich mich und weigerte mich, aus Sasukes Auto auszusteigen. „Nimm mich doch einfach wieder mit in das Meeresmurmelland. Komm schon, ich bin schließlich nicht zum ersten Mal dort.“
Sasuke seufzte und tippte mit seinen Fingern am Lenkrad herum. Das tat er immer, wenn er nachdachte, weshalb ich schön leise blieb, um ihn auch wirklich nicht umzustimmen. Ich sah höchstens zu ihm herüber und versuchte zu erraten, wie seine Auswahl sein könnte.
„Also erstmal, heißt es immer noch ‚Rat‘, nicht Meeresmurmelland“, korrigierte er mich.

Dieses Mal seufzte ich. „Ist doch dasselbe. Es ist so ein Murmelland, weil es so kreuz und quer wie eine Murmelbahn aufgebaut ist. Sogar nicht nur wie eine Bahn, sondern wie ein richtiges Land, also doch, es ist ein Murmelland. Und weil es am Meer liegt, ist es ein Meeresmurmelland.“ Warum musste ich ihm das erklären? Das lag doch auf der Hand, wie spitzenmäßig diese Bezeichnung passte. Nur ‚Rat‘ zu sagen war mir zu unspektakulär für so einen spektakulären Ort.

Sollte Sasuke doch so versteift ‚Rat‘ sagen, mich konnte er nicht mehr von etwas anderem überzeugen. „Okay, nehme ich dich halt mit. Aber lauf mir dort nicht herum“, sagte er und fuhr wieder los.
Ich jubelte in mich hinein und klopfte mir für meine Überzeugungskünste auch noch auf die Schulter. Es fiel mir aber generell betrachtet nicht gerade schwer, andere Menschen zu etwas zu überzeugen. Nur klappte das bei Kakashi nie.

Ich sah ihm dabei zu, wie er kurz die Nummer von Obito wählte und diesen anrief. Da sein Anruf mit der Freisprechanlage im Auto verbunden war, konnte ich direkt mithören.
„Ja, was gibt es?“, fragte Obito.
„Bist du beim Rat? Und ist Kakashi bei dir?“
„Ja und ja, aber er ist glaube ich ein bisschen erkältet oder so, er liegt bei mir im Zimmer und schläft“, antwortete Obito.
Mehr wollte Sasuke auch nicht wissen und legte auf, statt sich wie andere Leute für die Information zu bedanken und sich dann zu verabschieden.

„Wieso wolltest du das jetzt wissen?“, fragte ich Sasuke neugierig.
„Ich habe keine Lust, dass er dich da wieder sieht. An sich ist mir egal, was er davon hält, aber dann heult er Obito die Ohren voll und der nervt mich dann, darauf habe ich keine Lust“, schnaubte Sasuke. Ich wusste, dass er damit das letzte Mal meinte, als ich dort gewesen war. Sasuke hatte mich gerade nach Hause bringen wollen, als er den Fahrstuhl hörte und kurz darauf schon Kakashi durch die Türen spaziert kam. Sasuke hatte mich im letzten Moment noch in einen anderen Raum gequetscht und mir den Mund zugehalten, trotzdem hatte noch die Hälfte meines Satzes meinen Mund verlassen.

„Dem ist doch sowieso egal, was mit mir und unseren Eltern ist“, murmelte ich. Dabei verschränkte ich die Arme vor der Brust und wollte das Thema lieber lassen, bevor ich mich erneut bei Sasuke darüber aufregte.
„Nein, das stimmt nicht“, widersprach Sasuke mir zu meiner Verwunderung. Er war eigentlich die letzte Person, von der ich erwartete, dass man Kakashi und sein Handeln verteidigte. Viel gab es da meiner Meinung nach auch nicht zu verteidigen.
„Du hast doch keine Ahnung“, sagte ich, mit dem Blick aus dem Fenster. Wenn Sasuke doch einen Bruder hatte, von dem er mir schon öfter erzählt hatte, musste er sich doch wenigstens vorstellen können, wie schmerzhaft das gewesen war.

Glücklicherweise ließen wir das Thema damit auch fallen und ich erzählte ihm einfach von meinem Schulalltag, was wir in der Schule gemacht hatten und dass ich in Mathe mal wieder überhaupt nichts verstand. Und wie immer bot er mir an, mir Nachhilfe zu geben, und wie immer lehnte ich ab. Ich war mir nämlich sicher, dass ich niemals das Konzept von Mathe verstehen würde.
„Ich steck dir einfach meine Matheunterlagen zu“, sagte er, was mich lachen ließ.
„Die sind doch bestimmt so alt, dass noch kaum etwas davon lesbar ist und das Papier zerfällt doch bestimmt auch schon“, sagte ich lachend, woraufhin Sasuke nur schmunzelte, was für mich nur eine klare Zustimmung war.

Gleich im Versammlungsraum stand Itachi und tippte etwas an seinem Handy herum, steckte es aber ein, als er mich und Sasuke sah. Wie immer lief ich zu ihm und zog ihn in eine feste Umarmung, die er auch immer mit einem Schmunzeln auf den Lippen erwiderte. Ich musste dann auch natürlich Itachi erstmal von meinem Tag erzählen und er fragte mich sogar ein paar Sachen, was meistens bei Sasuke nicht der Fall war. Wenn ich aber auch erzählte, mochte ich es, wenn er einfach nur zuhörte und ganz zum Schluss mit einem kurzen Satz antwortete. Oder auch nur ein Wort wie „Cool“ oder „Krass“. Beides sagte er natürlich nicht mal ansatzweise begeistert.

Ich begrüßte auch Obito, der am Laptop saß und mit Sasuke nur stumm und ohne ihn überhaupt anzusehen, die Hand einschlug. Er war sichtlich konzentriert, trotzdem hielt mich das nicht davon ab, ihn anzusprechen: „Und Kakashi ist auch hier?“, fragte ich ihn. Sasuke hatte mir schließlich erzählt, dass auch Obito Kakashi öfter mit dorthin nahm. Am Telefon hatte Obito dies schließlich auch bestätigt.
Nach ein paar Sekunden, in denen er etwas tippte und mir mit dem Zeigefinger zeigte, dass ich kurz warten sollte, wandte er sich dann zu mir.
„Ja, aber er ist krank und schläft in meinem Abteil, wie vorhin gesagt. Ich bringe ihn morgen zum Arzt.“

„Kakashi war gefühlt noch nie krank“, sagte ich verwundert. Ich erinnerte mich zumindest an keinen einzigen Tag, als Kakashi jemals krank im Bett gelegen hatte. Mal Kopfschmerzen oder mal husten, ja, aber mehr nicht. Und es fühlte sich komisch an, nicht dabei zu sein. Seitdem Kakashi nicht mehr zu Hause wohnte, war das Haus gruselig still. Vorher war es natürlich auch still gewesen, denn Kakashi gab manchmal kaum einen Mucks von sich, aber ich wurde ruhiger. Genau wie meine Mutter und mein Vater.

Sasuke setzte sich an seinen üblichen Platz und holte seinen Laptop heraus, den er an ein paar Kabel anschloss. Ich blieb jedoch noch ein wenig bei Itachi stehen und quatschte auch ihn von meinem Problem in Mathematik voll. Es passierte irgendwie wie von selbst, dass ich erwähnte, dass mir Kakashi sonst immer geholfen hatte in Mathe. Es konnte möglich sein, dass ich das extra sagte, weil Obito anwesend war und Kakashi bei diesem wohnte. Ich hoffte, irgendwie anders an Kakashi zu kommen und ihm irgendwie mitzuteilen, dass ich ihn brauchte.
Seine schlechten Noten konnte ich mir auch nicht erklären, er hatte mir schließlich immer helfen können. Nur einmal hatte ich bei einem Gespräch zwischen unseren Eltern gelauscht und gehört, dass Kakashi öfters im Unterricht schlief und gedanklich abwesend wirkte. Inzwischen erkannte ich die Zusammenhänge.

Nachdem ich dann auch Itachi vollgeheult hatte und mir dieser mehr Verständnis als Sasuke entgegenbrachte, war ich zufrieden und setzte mich auf Sasukes Schoß. Alle anderen Stühle waren bis auf Obitos frei, aber ich fand den Platz dort bei Sasuke um einiges besser als irgend so einen langweiligen Stuhl.
Von Sasukes Schoß aus konnte ich zwar nicht sehen, was Obito an seinem Laptop machte, aber ich wusste, dass es nichts Gutes war. Ich sah nämlich ein rotes Licht aufblinken, was schon kurz danach aufhörte. Es gab mir aber ein ganz komisches Gefühl und auch, als Obito danach den Blick zu Itachi suchte.

„In Raum C10 wurde eingebrochen, kannst du mal nachschauen?“, fragte er mit einer so ruhigen Stimme, dass es einen in gewisser Weise entspannen musste.
„In Raum C10?“, entgegnete Itachi verwirrt. Es klang so verwirrt, dass es sich fast danach anhörte, als wenn ein Einbruch in diesen Raum unmöglich war. „Okay, vielleicht wurde ja einer von uns ausgeloggt.“

Ich spürte, wie Sasuke Itachi hinterher sah, als dieser den Raum verließ und sich wohl auf den Weg zu dem besagten Raum machte, von dem gesprochen wurde.
Danach war wieder alles wie vorher, Obito und Sasuke schrieben weiter am Laptop und irgendwie langweilte ich mich. Ich konnte mir nicht mal anschauen, was Sasuke da schrieb. Es war nicht auf Japanisch, nein, natürlich nicht, das wäre ja auch zu einfach für jemanden wie mich, der kein Mandarin konnte und daher überhaupt nichts verstand.

Beinahe wäre ich an Sasuke gelehnt eingeschlafen, doch ich wurde aus meinem Halbschlaf gerissen, als sich sein Körper plötzlich anspannte. Instinktiv schaute ich mich um, auf der Suche nach einem Grund der angespannten Blicke, die sich Sasuke und Obito hin und her warfen. Ihre Augen fixierten eine Tür, die für mich keinerlei Besonderheit aufwies. Bevor ich jedoch die Frage nach dem Grund stellen konnte, verstummte ich von selbst, als sich die Tür öffnete und Kakashi hindurchtrat.

Auf den ersten Blick schien nichts Außergewöhnliches an seiner Erscheinung zu sein, was der angespannten Atmosphäre gerecht werden könnte. Kakashi wirkte abwesend, wahrscheinlich einfach müde und fertig von seiner Erkältung.

Gerade wollte ich erneut ansetzen, um nach der Spannung zu fragen, als mir plötzlich etwas ins Auge sprang. Kakashis linker Unterarm war völlig in Blut getränkt, das bereits im Flur hinter ihm eine blutige Spur hinterlassen hatte. Es war sein eigenes Blut, das war offensichtlich an den tiefen Schnittwunden zu erkennen, die sich über seinen Arm erstreckten und bei ihrem Anblick Übelkeit in mir aufsteigen ließ.

„Kakashi, was ist passiert?“, entfuhr es mir reflexartig, und ich stand auf, um zu ihm zu eilen. Ein paar Meter trennten uns, doch das sollte mich nicht davon abhalten, zu ihm zu gelangen und trotz des ekelerregenden Anblicks der blutigen Wunde mein Bestes zu tun, um ihm zu helfen.
Bevor ich jedoch überhaupt die Chance hatte, auch nur einen Meter voranzukommen, packte Sasuke meinen Arm und zog mich zurück zu sich, weiter weg von Kakashi.

Sein Handeln war durchaus gerechtfertigt, was ich erst verstand, als ich die Waffe in Kakashis Hand erblickte. Nicht nur Sasuke und Obito hatten den gleichen reflexartigen Gedanken wie ich - dass er sie auf mich oder Obito richten könnte -, doch keiner von uns wusste zu reagieren, als er sich die Waffe selbst an die Schläfe hielt.
„Stellt euch alle an die Glaswand. Wenn nicht, drücke ich sofort ab“, erklang seine Stimme mit einer Kälte, die zuvor noch nie bei ihm wahrgenommen hatte.

Wir drei waren alle in einer Starre und ich versuchte mir irgendwie zu erklären, warum Kakashi das wollte und was er davon hatte, wenn wir uns alle an die Glaswand stellten. Ich ging davon aus, dass sich die anderen zwei das auch erklären wollten im Kopf, aber wir wurden alle aus der Starre gezogen, als wir das Klicken der Waffe hörten und wussten, dass sie jetzt entsichert war. Ich war der erste von uns, der sich von Sasuke losriss und sofort zur Glaswand eilte. Zwar konnte ich mir nicht erklären, was das sollte, aber ich wollte nichts riskieren.
„Kommt jetzt auch her“, blaffte ich Sasuke und Obito an.
Das war kein Spaß von ihm, solche Scherze machte Kakashi einfach nicht.

Sasuke und Obito folgten mir gleichzeitig und stellten sich zu mir, die ganze Zeit mit dem Blick zu Kakashi. Prüfend, was er tun wollte und was er als Nächstes tat.
„Ihr bleibt dort stehen“, sagte Kakashi und setzte die ersten Schritte weiter nach vorne. Ich dachte zuerst, dass er uns einen nach dem anderen erschießen wollte, was bei Obito und Sasuke bestimmt kein Problem war, wenn man bedachte, dass die beiden unsterblich waren und sich nicht viel aus einer Waffe machten, jedoch täuschte ich mich erneut und verfolgte ihn mit meinem Blick, wie er sich an den großen Tisch setzte. Genau dorthin, wo zuvor Obito gesessen hatte.

Er schüttelte das Blut von seiner linken Hand, ehe er begann, etwas an Obitos Laptop einzutippen. Seine Augen huschten immer wieder jede Sekunde hoch zu uns, schauten, ob wir noch alle dort standen, wo wir stehen sollten und widmeten sich dann wieder für ein paar Millisekunden dem Laptop.
„Was geht hier vor?“, fragte ich leise an irgendeinen von den beiden gerichtet. Irgendwie in der Hoffnung, dass ich eine Antwort bekommen würde.

„Ich habe keine Ahnung“, antwortete mir Sasuke leise und sein Gesichtsausdruck verriet, dass er die Wahrheit sagte. Er sah planlos aus, anders als Obito. Der hatte eine so eiserne Miene aufgesetzt, dass ich überhaupt nicht wusste, was in seinem Kopf so vorging.

Einige Meter hinter Kakashi stand noch die Tür offen, durch die er eben in den Raum gekommen war und ich konnte im Flur Itachi ausmachen, der sich leise dem Versammlungsraum näherte. Kakashi saß mit dem Rücken zur Tür, also konnte er Itachi gar nicht sehen, außer er drehte sich um.

„Hey“, sagte Sasuke leise zu mir. Ich sah automatisch zu ihm und verstand erst nicht, was er von mir wollte und warum er mich so warnend ansah, verstand dann aber doch, dass ich nicht zu Itachi sehen sollte, um Kakashi nicht darauf aufmerksam zu machen. Es war schließlich auffällig, wenn ich ununterbrochen in den Flur starrte.
Aber ich konnte da doch nicht wegsehen. Was, wenn Itachi versagte und Kakashi sich in den Kopf schoss? Es stand einfach zu viel auf dem Spiel und natürlich war ich deswegen angespannt und musste schauen. Um es aber nicht noch schlimmer zu machen, zwang ich mich wenigstens dazu, nur zu Kakashi zu schauen. Nur im Hintergrund konnte ich Itachi erkennen, der sich jede Sekunde immer mehr näherte.

„Kakashi, rede mit uns“, sagte Obito ruhig. Vielleicht auch als Ablenkungsmanöver, um Itachi mehr Spielraum zu geben. „Warum tust du das?“
Er sah für einen Moment länger auf als gewöhnlich und selbst ich erkannte aus der Entfernung, dass seine Hand zitterte. Das passte wirklich gar nicht mit seinem kalten Ausdruck im Gesicht zusammen, was alles noch absurder als sowieso schon machte. Er antwortete nicht und tippte weiter. Wieder prüfte er, ob wir noch dort standen und tippte dann wieder, was sich von Sekunde zu Sekunde wiederholte.

Uns blieb also nichts anderes übrig, als abzuwarten und zu hoffen, dass Itachi Kakashi die Waffe entwenden konnte, ohne ihn dabei zu schaden. Das war der ideale Fall und ich wäre mit nichts anderem einverstanden gewesen.
Ich spürte, dass wir uns zu dritt immer weiter anspannten, umso näher Itachi kam. Er streckte sich einmal zur Seite, um wahrscheinlich zu schauen, was Kakashi am Laptop machte. Es konnte nur Itachi sehen, wir drei hatten immer noch keine Ahnung, was abging.

Itachis Augen weiteten sich und ich zog erschrocken die Luft ein, versuchte seinen übermenschlich schnellen Bewegungen zu folgen und war erleichtert, aber gleichzeitig erschrocken, als er Kakashi die Waffe aus der Hand schlug und ihn am Kragen packte, bevor er ihn mit einem schnellen Ruck von dem Stuhl zog. Dabei kümmerte er sich nicht darum, ob er ihm dabei wehtat. Kakashi japste beim Fall nach hinten gegen die Wand auf und fiel zu Boden, was Sasuke und Obito in Bewegung setzte.
Sasuke rannte sofort zu Itachi, während sich Obito ohne Zwischenstopp zu Kakashi begab.

Ich hörte Itachi leise fluchen, wie er auf Tasten drückte und sah, wie er und Sasuke besorgt, fast schon panisch auf den Bildschirm schauten und sah danach zu dem besorgten Obito, der aber nicht wegen des Laptops, sondern wegen Kakashi besorgt war. Mich ging der Laptop überhaupt nichts an, weshalb ich mich in Bewegung zu Kakashi setzte.
„Hast du sie noch alle?“, fuhr Obito Itachi sauer an.
Mit zitternden Beinen kniete ich mich zu Kakashi herunter, der benommen am Boden lag. Ich legte meine Hand unter seinen Kopf, um ihm beim Aufsetzen zu helfen, spürte jedoch sofort das frische Blut an meiner Hand.

„Deinetwegen hat er eine Platzwunde am Kopf“, erklärte Obito auch schon, warum er so aufgebracht war.
Ich hatte mir aus irgendeinem Grund zugetraut, dass das überhaupt kein Problem für mich werden würde. Sobald ich mich aber versah, saß ich schwer atmend unter dem Tisch gelehnt und sah von meiner blutigen Hand herüber zu Kakashi, der sich regte, aber sichtlich Schmerzen hatte. Das Blut an seinem Arm floss immer noch und das Blut aus seiner Platzwunde am Kopf kam auch noch dazu.

„Obito, nicht jetzt“, sagte Itachi genervt und schlug Obitos Hand weg, mit der er bei seinen aufgebrachten Worten auf ihn gezeigt hatte. Das ließ sich Obito aber nicht mal ansatzweise gefallen, weshalb er ausholte und Itachi schlagen wollte, wurde aber dieses Mal von Sasuke aufgehalten.
Ich kniff die Augen fest zusammen und hielt mir Ohren zu, um davon nichts mehr mitzubekommen. Das war nichts, was ich beeinflussen konnte und das sah, hörte und spürte ich. Und wie ich jedes einzelne Empfinden davon hasste, das nur mit ansehen zu können, ohne einen Einfluss darauf zu haben.

Es war naiv zu hoffen, dass Kakashi gesund dort lag, während sich die anderen friedlich vertrugen und keinen Streit mehr hatten. Das versuchte ich mir vorzustellen, um die Situation erträglich zu machen und nicht der Panik zu verfallen, dass schon wieder Dinge passierten, auf die ich keinen Einfluss hatte und die sich nicht positiv auswirkten.
Der schrille Alarm drang durch meine Hände hindurch zu meinen Ohren, und ließ mich meine Augen wieder aufreißen. Ich sah zu Kakashi, der noch immer reglos dort lag und zur Zimmerdecke starrte, während sich Itachi und Obito schon längst geprügelt hätten, würde Sasuke nicht die ganze Zeit dazwischen gehen und die beiden anschreien. Ich konnte nicht hören, was er sagte, aber ich sah, dass er aufgebracht war.

Mein Blick wanderte von der streitenden Gruppe zu Kakashi und wieder zurück zu der Gruppe. Eher sah es danach aus, als wenn Obito einfach jeden Moment auf Itachi losgehen wollte und Itachi ihn so gut es ging ignorierte, aber auch zuschlagen wollte, wenn Obito Sasuke aus dem Weg schubste. Es nahm einfach kein Ende. Aber ich sah zu Kakashi herüber, während dieser sich mit Mühe aufrappelte und stützend an der Wand aufstellte. Seinen linken Arm bewegte er inzwischen gar nicht mehr.
Obito bekam ebenfalls Wind davon und ließ den Streit endlich sein, um zu Kakashi zu gehen und um ihn beim Gehen zu stützen. Auch zu ihm sagte er etwas, was ich durch den Lärm der Alarmanlage nicht verstand.

Der Alarm hörte plötzlich auf. In meinen Ohren blieb der dröhnende Druck jedoch noch zurück und es dauerte ein paar Sekunden, bis langsam die ersten Worte in meinem Kopf ankamen. Zuerst hörte ich Obito, wie er Kakashi nach seinem Wohlbefinden ausfragte und danach erkannte ich, dass Sasuke inzwischen neben mir war und auch mich fragte, ob alles in Ordnung sei.
„Ja, ich denke schon“, antwortete ich unsicher. Er half mir, unter dem Tisch hervorzukommen und als ich endlich wieder stand, spürte ich meine Beine zittern. „Was ist jetzt eigentlich passiert?“ Ich sah wieder zu der Stelle, an der Kakashi eben gelegen hatte und zu dem Blut, bei welchem mir kurz schwindelig wurde. Sasuke bemerkte meinen plötzlichen Schwindel und schob mich zu dem Tisch, an den ich mich lehnen konnte.

„Wir wissen nicht, wie Kakashi das gemacht hat, aber er hat gewisse Türen geöffnet, die er nicht hätte öffnen sollen“, antwortete Sasuke mir leise.
„Sprich doch noch mehr so, dass ich es nicht verstehe“, schnaubte ich. Als ich eben einmal flüchtig auf Obitos Laptop geschaut hatte, war mir auch schon die Frage aufgekommen, wie Kakashi den Laptop hatte bedienen können, wenn dort ebenfalls die Sprache in Mandarin eingespeichert war. Soweit ich nämlich wusste, konnte Kakashi kein Mandarin lesen, schreiben oder sprechen.

Ich ignorierte die anderen, die in den Raum kamen und erkannte davon nur Madara, der Rest vom Rat war mir aber völlig fremd. Ich kannte nur Madara, Sasuke, Itachi und Obito, den braunhaarige stufte ich Hashirama ein, da mir Sasuke mal erzählt hatte, dass sie jemanden mit langen, braunen Haaren dort hatten im Rat.
„Schöne Scheiße“, hörte ich Itachi seufzen.
„Wer ist denn der Bengel? Gehört er zum Rat oder kann ich ihn töten?“, hörte ich den Fremden fragen, der bei Madara stand und mit einer lässigen Bewegung zu Itachi nickte.

Mich überkam ein faules Gefühl bei der Sache. Sasuke hatte mir Hashirama als eine herrlich fröhliche Person beschrieben, aber der, der jetzt im Raum stand, strahlte genau das Gegenteil aus. Sein überhebliches Grinsen schmückte seine Lippen und in seinen Augen lag nichts anderes als Verachtung für jeden, der sich ihm in den Weg stellte. Seine schneidenden Blicke durchbohrten alle Anwesenden, während er die kurze Stille mit seiner dominanten Aura füllte.
„Er gehört zum Rat“, antwortete Madara ihm.

„Schade, aber mal sehen, wie lange sich das hält“, schmunzelte er mit einem Klang von eiserner Autorität, als er seine Worte mit einem überlegeneren Tonfall ausspricht, der kein Widerspruch von irgendeiner Seite duldete.
„Wie konntest du aus dem Gefängnis kommen?“, fragte Itachi mit einem gefestigten Blick zu ihm.

„Ist der da Hashirama, von dem du mir erzählt hast?“, fragte ich Sasuke so leise wie ich nur konnte. Trotzdem hörten mich wahrscheinlich alle bis auf Kakashi in dem Raum.
Sasuke schüttelte den Kopf. „Hashirama ist vor Kurzem verstorben, das ist Indra.“
Mit beiden Namen konnte ich überhaupt nichts anfangen.
„Der da“, sagte Indra und deutete auf Kakashi. „Hat mich frei gelassen, also gib ruhig ihm die Schuld.“

Wir schauten alle ruckartig zu Kakashi und warteten darauf, dass er etwas dazu sagte. Dieser schien aber auch überhaupt nicht zu merken, dass er angesprochen wurde und wir ihn alle ansahen.
„Hat er gar nicht, du hast ihn manipuliert“, verteidigte Obito ihn sofort, als wenn es um ihn selbst gehen würde.
„Das kann auch sein, aber es waren seine Finger, die die Codes in den Laptop eingegeben haben und nicht meine“, entgegnete Indra gelassen und zuckte dabei mit den Schultern. Mir selbst war bewusst, dass es verschiedene Arten der Manipulation gab, von denen mir Sasuke berichtet hatte, aber dass es so eine Manipulation gab, die so weitergreifend war, hätte ich nicht erwartet.

„Aber du hast ihn mit keinem Mal in die Augen geschaut“, sagte Madara.
„Das brauche ich auch nicht.“
Indra hatte während dem kurzen Gespräch mit Madara mit keinem Mal den Blick auch nur abgewandt oder zu Kakashi gesehen, aber er brauchte nur einmal mit dem Finger zu schnipsen, da war auch ich sofort davon überzeugt, dass er die Wahrheit sagte. Bevor wir alle verstanden, was eigentlich passierte, stand Kakashi vor mir und schnürte mir mit seinen Händen die Luft ab.

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Suuuper unwichtig, aber stört es noch jemanden, dass das Sonderkapitel nicht das 44. Kapitel ist? Mich stört es nämlich, da es immer das 11., 22. und 33. Kapitel war, welches ein Sonderkapitel ist.
First Word Problems, ich weiß. Wollte es aber auch nicht mehr strecken.
Jap, das war‘s schon, bis dann

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Name: Roderick King

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